Bahnstadt

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Drei ehemalige Universitätskollegen – zwei Stadtplaner und ein Architekt – schlossen sich zusammen, um an einem renommierten städtebaulichen Wettbewerb für die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Münster teilzunehmen. Der Wettbewerb bot die Möglichkeit, eine innovative Vision für ein zukunftsorientiertes Stadtviertel zu entwerfen, das in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum und Hauptbahnhof liegt. Münster ist bekannt für seine architektonische Qualität und städtebaulichen Ambitionen. Der historische Prinzipalmarkt und das moderne Hafenviertel veranschaulichen die vielfältige architektonische Identität der Stadt. Das Wettbewerbsareal, ein innerstädtisches Brachgelände mit direktem Zugang zum Hauptbahnhof, wurde als potenzieller urbaner „Scharnierpunkt“ identifiziert – ein Raum, der den Übergang zwischen Münsters historischer Altstadt und den angrenzenden Stadtvierteln überbrückt und gleichzeitig eine eigene, unverwechselbare Identität entwickelt. Das Hauptziel des Entwurfs bestand darin, das ehemalige Bahngelände in einen lebendigen und funktionalen urbanen Raum für die heutigen und zukünftigen Bewohner Münsters zu verwandeln. Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes der Stadt schlug der Plan städtische Bauformen vor, die eine ausgewogene Mischung aus Wohn- und Gewerbeflächen bieten. Ein zentrales Anliegen war die Förderung vielfältiger Nutzungen, um ein lebendiges, sicheres und aktives Viertel über den gesamten Tag hinweg zu schaffen. Kernidee des Entwurfs war die Schaffung eines durchgehenden grünen Korridors, der als „Gleispark“ bezeichnet wurde und das neue Quartier mit den südlichen Stadtvierteln Münsters verbindet. Diese grüne Achse sollte Räume für Sport, Freizeit und Gastronomie bieten und gleichzeitig die Eisenbahngeschichte des Geländes würdigen, um dem Quartier eine markante Identität und Charakter zu verleihen. Entlang dieses grünen Rückgrats war eine Abfolge urbaner Landmarken in Form von Hochhäusern vorgesehen, um die städtebauliche Bedeutung des Areals zu betonen. Flankiert wurde die grüne Achse von gemischt genutzten Wohnquartieren mit Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss sowie einem kompakten Stadtzentrum mit Plätzen und öffentlichen Räumen. Ziel war es, ein Umfeld zu schaffen, das die Vielfalt und Lebendigkeit urbanen Lebens widerspiegelt und gleichzeitig unterschiedliche Bevölkerungsgruppen anspricht. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der drei Teammitglieder – die strategische Planung mit architektonischer Sensibilität verband – führte zu einem Entwurf, der von der Jury für die innovative Integration von Grünflächen, Mischfunktionen und starkem Identitätsgefühl gelobt wurde. Obwohl der Entwurf nicht den ersten Platz erreichte, wurde er für seinen zukunftsorientierten Ansatz sowie seinen Fokus auf Nachhaltigkeit, soziale Inklusivität und durchdachtes Design gewürdigt. Für das Team war die Teilnahme am Wettbewerb ein wertvoller Schritt in der beruflichen Weiterentwicklung und eine Gelegenheit, aktiv an der Gestaltung einer zukunftsorientierten Stadtplanung mitzuwirken.

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